So wie der Zufall es möchte, traf ich Christian, einen der gefragtesten Experten für Gelassenheit, kürzlich bei einer Mindfulness Veranstaltung in Berlin. Wir haben uns auf Anhieb verstanden und ich freue mich, ihn heute als Interviewpartner für diesen Beitrag vorzustellen:
Christian Bremer, Jahrgang 1972, ist als Speaker, Autor und Seminarveranstalter einer der gefragtesten deutschsprachigen Experten für Gelassenheit und laut SAT 1 „Deutschlands Stressexperte Nr. 1“.
Er zeigt seit mehr als 25 Jahren mit großer Begeisterung, wie einfach souveräne Gelassenheit sein kann – ganz ohne Esoterik. Sein Credo: „Gelassenheit ist doch kinderleicht, wenn man weiß, wie es geht“. Wie Ärger, Druck und Stress reduziert wird, hat er bereits ca. 57.000 Menschen in mehr als 4.500 Veranstaltungen gezeigt.
Im Interview erzählt Christian von seinem Weg zum einen der gefragtesten Experten für Gelassenheit im B2B-Bereich und gibt wertvolle Tipps an seine neuen Kollegen und Kolleginnen, BeraterInnen, Coaches und TrainerInnen und Co. auf ihrem Weg zum Erfolg.
Ich habe in Dortmund Psychologie sowie Pädagogik studiert. Meine Eltern waren bereit, mir dort meine Wohnung zu bezahlen. Alles andere, also Essen, Bücher und vor allem das Geld für die Partys, musste ich also selbst verdienen. Als Kellner ging das ganz gut und ich konnte schnell die ganzen verschiedenen Menschentypen kennenlernen. Allerdings gab es ein Problem: das Abschließen des Restaurants morgens um 1:30 Uhr und das Auftauchen in der Uni am nächsten Morgen um 8:00 Uhr – ausgeruht -, wurde für mich auf Dauer zum Problem.
Zum Glück hat mich ein Professor gefragt, ob ich nicht sein Assistent sein möchte, er hätte noch einen Lehrauftrag für einen großen deutschen Sportverband. Dort hat er Trainern von Sportmannschaften beigebracht, wie man als Trainer mit Konflikten in Mannschaften umgehen kann. So habe ich bereits im Studium super viel Praxis gesammelt, habe mein Geldproblem gelöst und wusste: „Das will ich in jedem Fall nach dem Studium zum Job machen!“.
Ich war noch nie als Angestellter beschäftigt und kann mir das auch nicht vorstellen. Ich hatte einen alten Schneider-PC mit Nadeldrucker und einen damals ungewöhnlichen Schatz: ein Mobiltelefon. Die Minute kostete 5,80 DM, ich war also sparsam bei Anrufen. Ich habe mich in eine Bürogemeinschaft eingemietet und habe angefangen, für Firmen Konfliktmanagement-Seminare durchzuführen.
Ganz anders als heute waren Personalleiter oft erfreut, angerufen zu werden und von diesem Angebot zu erfahren. Denn die mussten sonst auf Messen gehen, um Anbieter von Seminaren zu finden. Da war es natürlich einfacher angerufen zu werden und mich zu einem Erstgespräch einzuladen.
Es gibt kein Geheimnis, sondern drei Haupt-Prinzipien auf dem Weg zum Erfolg:
Ich war (und bin) so motiviert, dass ich mir damals von meinen Großeltern zu Weihnachten Briefmarken schenken ließ, die ich dann für die Mailings verwenden konnte. Das mache ich heute nicht mehr.
Aber ich will darauf hinaus, dass heute viel zu viele Leute an einen „Übernacht-Erfolg“ glauben. Den gibt es auch, allerdings gehen dieser Nacht viele Jahre harter Arbeit voraus, wo einen niemand groß wahrnimmt und wo es normal läuft.
Neben den gerade genannten: Es ist super wichtig, gut verkaufen zu können. Man muss alle Einwände kennen, viele vorwegnehmen und ein Produkt oder Service haben, das/der einfach echt gut ist und hält, was er verspricht.
Wer heute anfängt, sollte sich ein echt gutes gratis-Angebot überlegen, mit dem er oder sie überzeugen kann. Heute gibt es viel mehr Wettbewerb als früher, da ist es für einen Kunden bei einer Entscheidung gut, das Angebot gratis testen zu können.
Und wie sieht es mit Marketing aus? Hast du (Online) Marketing Maßnahmen betrieben, die dir noch mehr zum Erfolg verholfen haben?
Mein Haupttool ist hierbei mein Newsletter mit guten, überzeugenden Tipps & Tricks zum Thema „Gelassenheit gewinnt“ (www.christian-bremer.de/nl). Ich nutze da zu 100% das Content-Marketing und behalte kein Wissen, keine Technik und keine Erfahrung für mich. Die Leute merken, wie freigiebig ich mit meinen Inhalten bin und empfehlen den Newsletter dann oft an Kollegen, Freunde und Bekannte weiter. Abonnenten gewinne ich neben meinen Zuhörern bei Vorträgen oder bei Fernsehauftritten, aber auch durch Google, Facebook & Co.
Mein Podcast (zu finden überall wo es Podcast gibt) führt immer wieder Hörer/innen zur Buchung meiner Seminare.
Bei Facebook und Google schalte ich Anzeigen und bewerbe dort meinen kostenlosen Videokurs. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich umso mehr Conversion erreiche, je mehr echten Content ich dort vermittle. Viele Kollegen machen dort in den Anzeigen und „gratis Online-Seminaren/Webinaren“ auf ihre Seminare heiß, ohne wirklichen Mehrwert zu bieten. Das mache ich anders und bin damit auch sehr erfolgreich!
Ich habe mir bei diesen Online Marketing Aktivitäten natürlich von außen Hilfe geholt, alleine schaffe ich das nicht und kann das auch gar nicht.
Ich meine, jeder soll das machen, was er selbst richtig gut macht. Das sind bei mir eben Seminare, Vorträge, Online-Videokurse und Bücher.
Mit Agenturen habe ich eher schlechte Erfahrung gesammelt und arbeite mittlerweile mit Freiberuflern, die genau wissen, was sie können.
Sehr gut. Aus zwei verschiedenen Gründen: einerseits verdiene ich als Experte höhere Honorare und kann mir immer öfter aussuchen, welche Anfragen ich annehme und welche nicht. Andererseits passiert etwas Wunderbares: Die Wirksamkeit einer Botschaft (zum Beispiel „Meditieren hilft“) hängt auch davon ab, wer es sagt. Daher probieren viele Leute aus, was ich vorschlage. Weil genau das mein Antrieb ist, macht mich das glücklich.
Allerdings muss ich auch aufpassen, nicht zu viele Aufträge anzunehmen und dann selbst unter zu viel unangenehmen Stress zu geraten. Das ist ein ständiges Balance-Spiel, dem ich mich gerne stelle. Schließlich habe ich es da mit einem Luxusproblem zu tun.
Wenn es mir gelingt, meine Message „Gelassenheit gewinnt“ so auf den Punkt zu bringen, dass ich das Publikum wirklich erreiche. Das merke ich daran, dass nach einem Vortrag viele Bücher verkauft werden oder ich viele Mails bekomme. Dann denke ich mir: schau, der Aufwand lohnt sich und die Leute kommen mit meinem Angebot ihrem Ziel, besser zu leben, einen Schritt näher. Außerdem reise ich echt gerne und entdecke immer wieder Ecken, in denen ich noch nie war. Das finde ich spitze!
Das ist eine gute Frage, denn ich befinde mich mitten in einem total spannenden Wandel. Dieser besteht darin, dass ich früher zu 100 % mein Geld in Live-Seminaren und -Vorträgen verdient habe.
Mittlerweile nimmt der Anteil der Online-Angebote immer mehr zu, in 3 Jahren soll dieser Anteil am Umsatz bei 80 % liegen.
Ich glaube, dass es immer Seminare und Vorträge live in Räumen geben werden, sehe aber riesengroßen Bedarf von Firmen und Einzelpersonen, den Wissensdurst durch Online-Aktivitäten zu stillen. Dafür nehme ich zurzeit vor allem Videokurse auf, die bereits jetzt erfolgreich an Firmen und Einzelpersonen verkauft werden.
Es lohnt sich, sein Business aufzubauen.
Entscheidet euch für eure Idee, macht euch einen guten Plan und habt Geduld bei der Umsetzung. Auch wer „schon“ 53 Jahre alt ist und durchstartet, hat noch so viel Zeit!
Vielen Dank Christian für das wundervolle Interview und die tollen Insights zu deiner Arbeit und deinem Business! Das war ein rundum inspirierendes und wertvolles Interview, dem ich nichts mehr zuzufügen habe. Jeder sollte es einfach mal auf sich wirken lassen.
Wenn du mehr von Christian Bremer erfahren möchtest, besuche gerne seine Webseite und abonniere den Podcast „souverän, gelassen und erfolgreich“ in Itunes und allen App-Stores!